Vernachlässigte Leistungsmerkmale von E-Mail-Marketing-Systemen

Die Auswahl eines E-Mail-Marketing-Systems ist spätestens in dem Moment, in dem ein Unternehmen über typische Standard-Anforderungen hinausgeht, ein recht komplexer Prozess. Viele Punkte sind zu bedenken:

 

  • Features? Vor allem: Welche Features sind wichtig?
  • Bedienphilosophie und Anwendungs-Freundlichkeit
  • Technologische Architektur, Offenheit für die Integration in andere Systeme
  • Datenschutz: Inhouse-Lösung möglich (falls sinnvoll, eher selten!), Standort der Server in Deutschland, Europa oder NSA, sorry USA?
  • Preise und Abrechnungsmodelle

 

Übrigens: Unsere Kollegen im rabbit-Consulting haben schon etliche große und mittelständische Unternehmen in einem systematischen Auswahlprozess beraten. Wenn Sie darüber mehr wissen möchten, fordern Sie bitte hier mehr Informationen an.

 

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Kaum ein Mensch kümmert sich heute um zwei Punkte, die durchaus von Bedeutung sind: die Versandgeschwindigkeit und die Systemverfügbarkeit. Ist das wichtig? Ja, es kann zumindest wichtig sein und es lohnt sich genauer hinzusehen.

 

Warum ist die Versandgeschwindigkeit wichtig?

 

Die Öffnungsrate eines Mailings variiert über den Tag sehr stark. Typischerweise ist sie am späten Vormittag am höchsten, bei B2C-Mails auch gerne gegen Abend oder am Wochenende. Das präzise Wissen „Kurz vor 12 werden meine Mails am besten geöffnet“ bringt nichts bei einer Verteilergröße von 1 Mio. und einer Versandgeschwindigkeit von 200.000 Mails / Stunde.

 

Gibt es nun je Anbieter „DIE“ Versandgeschwindigkeit? Leider nein. Hilft Fragen? Leider auch meistens nein. Denn die Frage wird fast immer falsch gestellt. Der Grund: Es macht einen erheblichen Unterschied, ob ein Mailing einfach leicht personalisiert verschickt wird (z.B. die Anrede), oder ob 100.000 Empfänger auch tatsächlich 100.000 komplett verschiedene Mailings bekommen. Aber genau diese „Hyperpersonalisierung“ ist das brandheiße Thema, das uns ganz sicher auch die nächsten Jahre begleiten wird.

 

Ein Beispiel: Bei rabbit konzipieren und produzieren wir Mailings, die für jede einzelne Mail über ein Dutzend Abfragen bei Fremdsystemen benötigen, zum Beispiel:

 

  • In welchem Segment ist der Kunde?
  • Was ist sein Hauptprodukt?
  • In welcher Phase des Customer Life Cycle steckt er?
  • Was haben vergleichbare Kunden noch gekauft?
  • Was ist das next-best-offer für diesen Kunden?
  • Welcher Filiale ist er zugeordnet? Und welchem Kundenberater?
  • In welcher Bild-Datenbank liegt mit welcher ID das richtige Headerbild für den Kunden?

Diese Abfragen ermöglichen eine echte One-to-one-Kommunikation.  Das Ergebnis ist nämlich ein Mailing, das den Kunden individuell „abholt“, mit Infos zu seinen wichtigsten Käufen, mit maßgeschneiderten Empfehlungen und der Möglichkeit einer direkten Interaktion mit dem ihm bekannten Kundenbetreuer.

 

Mit diesen Informationen im Hinterkopf ist klar, dass das E-Mail-Marketing-System allein nicht verantwortlich ist für die Versandgeschwindigkeit. Es sind vielmehr auch alle anderen Systeme, auf deren Daten zugegriffen wird. Und plötzlich wird aus einer Versandgeschwindigkeit von „200.000 in der Stunde“ ein „12.000 pro Stunde“. Bei einer Schwankung der Öffnungs- und Klickrate im zweistelligen Bereich über den Tag hinweg, bedeutet das rasch ein paar Tausend Euro mehr oder weniger Umsatz.

 

Was können Sie tun? Wenn Sie hyperpersonalisierte Mailings erstellen wollen, klären Sie mit Ihrem Dienstleister, inwieweit die obigen Fragen eine Rolle spielen. Dafür brauchen Sie Systemspezialisten. Schnelle Antworten von Vertriebsmitarbeitern sind (fast) immer falsch.

 

Eine Möglichkeit, die wir für Kunden nutzen, ist die rabbit-CCF-Toolbox. Das ist vereinfacht gesprochen ein Stück Software, das schon im Vorfeld eines Versandes die notwendigen Personalisierungs-Informationen zusammenträgt, konsolidiert und zwischenspeichert. Damit konnten wir in vielen Projekten die Versandgeschwindigkeit massiv steigern. Wenn Sie dazu mehr wissen möchten, klicken Sie hier.  

 

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Systemverfügbarkeit

 

Die meisten E-Mail-Marketing-Systeme haben heute eine Systemverfügbarkeit von über 99%. Das klingt toll, und reicht auch meistens aus. Entscheidend ist weniger die Verfügbarkeit des Frontend. Es ist natürlich ärgerlich, wenn das ein paar Minuten nicht funktioniert, aber erträglich. Schwerer wiegt, wenn die Redirect-Server im Hintergrund nicht funktionieren. Das sind die Server, auf die alle Links in einem Mailing geleitet werden. Dort werden sie gezählt und anschließend in Sekundenbruchteilen zum eigentlichen Ziel-Link weitergeleitet (deshalb „redirect“). Ohne diese Server würde ein Tracking nicht funktionieren. Aber wenn die Server down sind, geht jeder Link ins Leere. Und wenn das 5 Minuten nach Versand passiert, dann sind 14 Minuten und 24 Sekunden (das ist 1% Downtime auf den Tag gerechnet) lang. Verdammt lang.

  

Wichtiger als die reine Verfügbarkeit ist die Geschwindigkeit der Anwendung. E-Mail-Marketing-Systeme arbeiten fast immer in der Cloud. Manche Anbieter (und bei weitem nicht nur die sehr günstigen) geizen mit Rechenleistung. Das System ist dann zwar „da“, aber langsam. Wer nur hin und wieder ein Mailing verschickt wird das verschmerzen können. Wer täglich damit beschäftigt ist, im System zu arbeiten wird gebremst und reagiert früher oder später genervt. Wie Sie herausfinden, wie ihr Anbieter in dieser Hinsicht aufgestellt ist: Fragen Sie Experten, die Erfahrung mit vielen E-Mail-Marketing-Systemen haben, oder lassen Sie sich schriftliche Garantien der jeweiligen Anbieter geben.